Der ehemaligen Scheunendurchfahrt, die durch zwei Silos aus späterer Zeit verstellt war, wurde entsprechend der ursprünglichen Funktion die Rolle des zentralen Eingangsbereichs zugedacht. Die Einbauten wurden entfernt, der durchgehende Boden und die Zugänglichkeit des hinteren Tores und somit Öffnung zum Garten hinter dem Haus wurden wiederhergestellt. 12 m lange Dielen prägen mit ihrer Längswirkung den Raum.
Die bestehenden Heuböden, zum einen auf den eingebauten Ställen und zum anderen als freie Ebenen, sind Relikte funktionaler Arbeits- und Betriebsabläufe: Maximales Lagervolumen, flexibel erschlossen mit Anstellleitern. Die neue Erschließung der Ebenen wird mit 2 Stiegen und einem Steg erreicht.
Diese Einbauten sind als eine Form von Mobiliar – scheinbar flexibel - den ursprünglichen Anstellleitern nachempfunden. Die dreidimensionale Homogenität des Raumes bleibt auch im Begehen erhalten. Eine rein vertikale Erschließung wurde bewusst vermieden, die Verbindungen der Ebenen individuell angepasst. Stiegen und Stege sind aus walzrohem Tafelblech, als Absturzsicherung dienen schlichte Staketengeländer.
Der Ausbau des rückwärtigen kleinen Stalles zur Toilette ist in der Materialität - auch hier Stahlblech - reduziert und ruppig gehalten. Auch das Installations- und Beleuchtungssystem, das eigens für diesen Ort entwickelt wurde, bedient sich derselben Material- und Formensprache: Bodendosen sowie abgehängte Kabeltrassen aus Stahlblech mit Lochmuster, in die an beliebiger Stelle Leuchten eingehängt werden können, gewährleisten größtmögliche Flexibilität.
Architekt DI Hansjörg Thum, Feldkirch
Baubeginn: 14. Juni 2010
Fertigstellung Frühjahr 2011